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Moorlandschaft mit Wassertümpel Seemoos Oy-Mittelberg Seemoos_Oy-Mittelberg.JPG ©Gabriele Postner
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Moosaikreich im Allgäu

Die Natur erzählt Geschichten

Das „Moosaikreich“ von Oy-Mittelberg ist ein attraktives Naturerlebnis, das zu Fuß oder per Rad entdeckt werden will.

Die Allgäuer Moorallianz widmet sich in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Grundeigentümern und Landnutzern dem Erhalt und der Wiederherstellung intakter Hochmoore und Streuwiesen. Als chance.natur-Projekt mit Förderung des Bundes und des Freistaats Bayern hat sie sich zum Ziel gesetzt, umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen umzusetzen und unsere besondere Allgäuer Moorlandschaft für kommende Generationen zu bewahren. Dabei soll auch Besuchern der Zugang in die Natur und die Moore ermöglicht werden.

Die vielen Naturschätze sind nun für die Besucher erlebbar. Dazu wurden lokale Besonderheiten aufbereitet. Spielerisch wird Wissen vermittelt und die Zusammenhänge von Naturlandschaft und Klimaschutz werden verständlich.

 Viel gibt es zu sehen und zu erfahren auf einer Radtour rund um den Grünten- oder Rottachsee. Dabei geben die Info- und Erlebnisplätze Aufschluss über das Besondere der Moorlandschaft und seine Flora und Fauna. Wann und vor allem aus welchen Gründen wurde der Torfboden der Hochmoore früher abgebaut oder welche Sagen erzählt man sich heute noch rund um das Rottachmoos? Dies erfährt man, wenn man den ausgewiesenen Routen und dem Sonnentau-Symbol auf den Wegweisern folgt.

Wer nicht alles zu Fuß gehen möchte, kann sich durch die Regionalbahn ein Stück des Weges befördern lassen und dies durch die Gästekarte völlig kostenlos.

Informations- und Erlebnisplätze:

Entdecken Sie die Allgäuer Moorwelten im Moosaikreich Oy-Mittelbergs:

Beweidung am Sticher Weiher

Moorschnucken sind moderne naturschonende „Bio-Rasenmäher“. Sie halten die Flächen offen und ernähren sich dabei von Gräsern und Kräutern, Schilf, Pfeifengras und Pilzen. Ursprünglich stammen Sie aus Niedersachsen, wo ihre bekannten Vorfahren die Heideschnucken beheimatet sind.

Die Sage vom versunkenen Schatz im Kesselsee

Was das Moor verschlingt, gibt es nicht mehr her. Nach einer Sage ruht seit über 380 Jahren ein wertvoller Kirchenschatz auf dem Boden des einstigen Kesselsees. Das Kloster Kempten ließ ihn einst in dem Gewässer verstecken, als schwedische Truppen plündernd im Allgäu umherzogen. Eine Glocke erinnert an diese unruhigen Zeiten und sorgt heute als Erlebnisplatz im Rottachtal für eine sagenumwobene Rast.



Feuchtwiesen im Rottachtal

Professionelles Klappern gehört zum Handwerk. Der Klappertopf ist eine anziehend schöne Pflanze mit blauvioletten Zähnchen auf den gelben Blüten, mit denen sie Schmetterlinge anlockt. Sie gedeiht nur auf mageren Wiesen, die kaum oder gar nicht gedüngt und erst spät im Jahr gemäht werden. Diese sogenannten Magerwiesen sind für den Naturschutz äußerst wertvoll: Sie beherbergen eine große Zahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten. Den Namen Klappertopf hat die Pflanze wegen der Geräusche erhalten, die sie erzeugt. Denn wenn im Spätsommer oder Herbst die Samen in den dürren Fruchtkapseln reif sind und der Wind durch die Wiesen pfeift, kann man es hören: Es rasselt und klappert was das Zeug hält.

 

 

Landschaftsmodell am Schwarzenberger Weiher

Am Schwarzenberger Weiher können nichtsehende Menschen die Landschaft am aufgestellten Landschaftsmodell des Künstlers Robert Liebenstein ertasten. Das Relief vermittelt eine Vorstellung von der eiszeitlich geprägten Landschaft mit seinem See, seinem Verlandungsbereich sowie den umliegenden Wiesen, Hügeln und Wäldern.



Erlebnisplatz Seemoos

Über die Geschichte des Seemooses und seine Renaturierung wird auf dem Weg zur Aussichtsplattform Aufschluss gegeben.
Bequem und sicher gelangt man zu der Plattform mit wunderschönem Ausblick ins Moor, ohne die fragile Natur zu gefährden. Sie erhalten vielfältige Informationen zum Moor- und Klimaschutz, über die hier lebenden Tiere und Pflanzen und deren Lebensraum.

Das Seemoos wäre im 20. Jahrhundert beinahe dem industriellen Torfabbau zum Opfer gefallen. Nach Ende des II. Weltkrieges wurde rund um Oy-Mittelberg industriell Torf gestochen. Denn Brennmaterial war nach dem Krieg Mangelware und so wurde mit großer Mühe Moorflächen trockengelegt und Torf zum Heizen gestochen und getrocknet. Im sogenannten Sennermoos, baute ein Wärmetechnikunternehmen aus Oy das Material ab, um es als Heizmaterial für Unternehmen in Kempten und Augsburg zu gewinnen. In Oberzollhaus am DB-Haltepunkt kann man dazu mehr erfahren.

 

 

 

Erleben Sie auf den Rad- und Wanderwegen  ein besonderes Stück Natur.

Eine Broschüre mit weiteren Informationen und die Übersicht über die Routen erhalten Sie beim Kur- und Tourismusbüro.

Zeitzeugen-Videos

Zeitzeugen erzählen vom industriellen Torfabbau um Oy-Mittelberg.

Zeitzeugen erzählen vom bäuerlichen Torfabbau um Oy-Mittelberg.

Situation der Moore heute

Die Moore heute sind besonders schützenswert:

  • Heute ist der Mensch nicht mehr auf den Abbau von Torf als Brennmaterial angewiesen.
  • Die Allgäuer Moore sollen deshalb wieder in einen naturnahen Zustand zurückgeführt werden.
  • Das ist das Ziel des chance.natur-Projektes Allgäuer Moorallianz
  • Denn natürliche und renaturierte Moore haben einen enormen Wert für unsere Gesellschaft:
  • Sie beherbergen zahlreiche Spezialisten unter den Tieren und Pflanzen, die nur hier einen Lebensraum finden
  • Sie bereichern unsere Landschaft um ungewöhnliche und mystische Orte
  • Und vor allem speichern Moore große Mengen an CO2 und Niederschlagswasser
  • Sie sind damit einer unserer wichtigsten Partner im Kampf gegen den Klimawandel

Förderhinweis:

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF).